LXP vs. LMS: Welche Lernplattform passt zu Ihrem Unternehmen?

Egal ob Sie zum ersten Mal neue Lerntechnologien in Ihrer Organisation einführen oder bereits über eine Plattform verfügen, die ihren Zweck nicht mehr erfüllt und ein Update benötigt: Die Wahl eines Learning Management Systems (LMS) und einer Learning Experience Platform (LXP) kann knifflig sein.  

Ein paar Zahlen zur Orientierung: 2023 wurde die weltweite Marktgröße für LMS mit 20,8 Milliarden US-Dollar beziffert. Prognosen zufolge soll sie bis 2030 auf unglaubliche 65,9 Milliarden US-Dollar anwachsen.

Die weltweite Marktgröße für LXP wurde 2022 auf 5,14 Milliarden US-Dollar geschätzt und wird bis 2030 voraussichtlich eine Höhe von 25,36 Milliarden US-Dollar erreichen.

Das Angebote auf dem Markt ist dementsprechend überwältigend und die Auswahl der richtigen Lösung zur Automatisierung Ihrer Schulungsabläufe und Bereitstellung der richtigen Schulungsinhalte erfordert eine gründliche Recherche.

Denn Lerntechnologien sind nicht billig. Setzen Sie auf die falsche Plattform, kann sich das äußerst negativ auf Ihren ROI auswirken. 

Obwohl die Kategorien LMS und LXP oft als separate Produkte angepriesen werden, lassen sie sich am besten als sich ergänzende Funktionen verstehen. Manche Unternehmen bieten nur diese Funktionen an, während andere sie im Rahmen eines umfassenderen Angebots bereitstellen.

Wir geben einen Überblick darüber, was ein LMS und eine LXP leisten – und warum Sie sehr wahrscheinlich beide brauchen.

Was leistet ein Learning Management System?

Learning Management Systeme sollen Personalentwickler:innen die administrative Arbeit in Verbindung mit der Verwaltung und Bereitstellung digitaler Lernangebote erleichtern.

Durch Automatisierung und die Nutzung von KI-gestützten Tools können LMS-Plattformen die erforderliche administrative Arbeit erheblich reduzieren, was zu einer effizienteren Organisation wiederkehrender Kursprogramme wie Compliance-Schulungen, kontinuierlicher beruflicher Weiterentwicklung, Vertriebs- und Produktschulungen sowie Onboarding führt.

LMS automatisieren auch das Nutzermanagement, was die Verwaltung der Lernenden in verschiedenen Programmen vereinfacht.

Um einen umfassenden Überblick zu gewährleisten, bieten LMS-Plattformen zudem Monitoring- und Reporting-Funktionen für alle Lernaktivitäten. Dazu gehört auch die Erstellung benutzerdefinierter Dashboards für die konkrete Einsicht in die Lernumgebung.

Zu den wichtigen Funktionen eines modernen LMS zählen:

• Integration: Verbindung all Ihrer Systeme durch Integration und xAPIs, um Arbeitsabläufe zu optimieren und die Datenqualität sicherzustellen
• Verwaltung des Lernumfelds: Automatisierte Nutzerverwaltung, um die Bereitstellung von Inhalten durch dynamische Benutzereinstellungen anzupassen und zu verbessern
• SCORM-Konformität: Einfache Verwaltung und Organisation Ihrer bestehenden E-Learning-Bibliothek, ohne bestehende Lerninhalte zu übertragen
• Verwaltung von Pflichtschulungen: Automatisierung und Erstellung von Compliance-Schulungen – von der Anmeldung zur Berichterstattung mit Erinnerungs- und Warnfunktion
• Blended Learning: Onboarding und Schulung von Lernenden durch Zuweisung der richtigen Kurse an die richtige Zielgruppe mit nur wenigen Klicks

Was leisten Learning Experience-Plattformen?

Eine Learning Experience Platform ist so designt, dass sie auf Ihrem LMS aufbaut. Sie konzentriert sich auf die Nutzererfahrung, und hilft den Nutzer:innen, die Kompetenzen zu erwerben, die sie für ihre persönliche und professionelle Entwicklung benötigen.

Durch den Fokus auf das Lernerlebnis macht ein LXP die Auseinandersetzung mit Kursinhalten für Lernende interessanter und bequemer. Moderne Learning Experience Platforms nutzen zudem künstliche Intelligenz, um personalisierte Empfehlungen anhand der Position der Lernenden zu erstellen. 

Mit einer Kompetenzmatrix kann eine LXP passende Lernpfade vorschlagen, die dem betrieblichen Lernbedarf jedes Angestellten entsprechen. Diese Plattformen konzentrieren sich auf die Unterstützung der Lernenden im Lernprozess. Sie erkennen und thematisieren bestimmte Kompetenzlücken und sorgen für ein höheres Mitarbeiterengagement und effektive Lernerfahrungen.

Zu den wesentlichen Funktionen, die eine LXP von einem LMS unterscheiden, gehören:

• Analyse des Lernbedarfs: Erstellen Sie interne Lernpfade für Lernende und organisieren Sie Ihre Belegschaft durch Kompetenzanalysen und das Schließen von Qualifikationslücken.
• KI-gestützte Kursempfehlungen: Begeistern Sie Ihre Lernenden mit KI-gestützten Kompetenz-, Kurs und Lernpfad-Empfehlungen, die ihrer Berufsbezeichnung und ihrem persönlichen Lernbedarf entsprechen.
• Von Expert:innen erstellte Inhalte: Verknüpfen Sie das Wissen und die Schulungen Ihrer internen Expert:innen mit branchenführenden Kursen, um Ihren Lernenden lehrreiche und relevante Inhalte anzubieten.
• Weiterbildung im Arbeitsprozess und mobiles Lernen: Geben Sie Ihren Lernenden vor der nächsten Leistungsbewertung die Möglichkeit, sich mit Upskilling-Programmen und beruflicher Weiterentwicklung zu beschäftigen, die sie in ihren beruflichen Alltag einbinden können. Beschleunigen Sie die Höherqualifizierung von Mitarbeiter:innen mit sowie ohne direkten Kundenkontakt durch fortschrittliche mobile Funktionen, Gamification oder Microlearning.
• Personalisierte Lernpfade: Erstellen Sie personalisierte Upskilling- und Reskilling-Programme, mit denen Qualifikationslücken im Unternehmen geschlossen werden.
• Social Learning: Geben Sie Nutzer:innen die Möglichkeit, die Plattform wie ihre Social Media zu verwenden. Das verbessert das Lernerlebnis und fördert das Mitarbeiterengagement durch Collaborative Learning. 
• Content verwalten und kombinieren: Kombinieren Sie Kurse externer Anbieter und Ihre eigenen Inhalte auf einer einzigen Plattform und starten Sie die passenden Upskilling- und Reskilling-Initiativen.
• Aufschlussreiche Analysen: Verfolgen Sie den Lernprozess in Ihrer Organisation und schließen Sie Wissenslücken mithilfe von Berichterstattungs-Funktionen wie Dashboards. 

LXP oder LMS: Was sind die größten Unterschiede?

Wie bereits erwähnt, liegt der Schwerpunkt beim LMS auf der Verwaltung der Lernprozesse, während eine LXP die persönliche Lernerfahrung der Angestellten im Lern-Ökosystem Ihrer Organisation unterstützt. 

Aber es gibt weitere grundlegende Unterschiede. Mit einem LMS wird das Lernsystem eines Unternehmens eher standardisiert und üblicherweise werden den Mitarbeiter:innen damit Schulungen zugewiesen. Eine LXP hingegen gibt Lernenden die Freiheit, sich auszusuchen, wann und womit sie sich beschäftigen möchten, egal ob es sich um formelles oder informelles Lernen handelt. 

Diese unterschiedliche Herangehensweise an das Lernen führt dazu, dass Kurse in einem LMS umfangreicher sind und es sich eher um Mitarbeiterschulungen zu Compliance und Vorschriften handelt. Im Gegensatz dazu sind LXP-Lerninhalte personalisierter und eher auf den individuellen Lernbedarf zugeschnitten. 

Wie entscheiden Sie nun, ob Sie ein LMS, ein LXP oder beides benötigen? 

LXP oder LMS: Was ist das Richtige für Sie?

Die Entscheidung, ob Sie sowohl ein LMS als auch eine LXP brauchen oder ob ein LMS allein ausreichend ist, sollten Sie von Ihrer Lernstrategie sowie den Prioritäten und Anforderungen Ihrer Organisation abhängig machen.

Hier sind einige Faktoren, die Sie in Hinblick auf Ihre Prioritäten und Geschäftsziele bei der Wahl Ihrer Lernlösung bedenken sollten:

1. Compliance-Schulungen

Falls Ihr Unternehmen in einer stark reglementierten Branche wie dem Gesundheitswesen tätig ist, ist es überaus wichtig, dass alle Angestellten in puncto Compliance und Vorschriften auf dem neuesten Stand sind.

In diesem Fall ist eine LMS-Lösung unverzichtbar, da Sie damit die Abschlussquoten Ihrer Mitarbeiter:innen mitverfolgen, sich um die Aktualisierung von Zertifikaten kümmern und sicherstellen können, dass alle regulatorischen Anforderungen erfüllt sind.

2. Personalisierte Lernerfahrungen

Wenn Ihr Unternehmen auf personalisierte und ansprechende Lernerfahrungen Wert legt, kann sich die Ergänzung eines LMS durch eine LXP lohnen. 

Falls nutzergenerierte Inhalte und der Einsatz von Mentor:innen Teil Ihrer Lernstrategie sind, können sie sich mit einer LXP auf adaptive Schulungsprogramme und die Anpassung der Kurse an den individuellen Lernbedarf konzentrieren.

3. Social und Collaborative Learning

Wenn der Schwerpunkt Ihrer Lernstrategie auf dezentralisiertem, problemorientiertem Peer Learning liegt, sollte Ihre Wahl auf ein LMS mit integriertem Autorentool fallen.

Indem es das soziale Lernen und die Zusammenarbeit unter den Kolleg:innen in den Mittelpunkt stellt, eignet sich ein LMS mit Autorentool besser bei einem Bottom-up-Ansatz in der Personalentwicklung.

LMS und LXP: Nutzen Sie das Beste aus zwei Welten

Letztlich benötigen moderne Unternehmen eine Lösung, die die Funktionen beider Plattformen vereint. 

Auf dem heutigen L&D-Markt gehen die meisten Anbieter dazu über, die Hauptfunktionen einer Learning Experience Platform und eines Learning Management Systems in einer einzigen umfangreichen Lernplattform zu verbinden. 

Eine All-in-one-Lösung automatisiert die Schulungsabläufe und bietet gleichzeitig zuverlässige KI-gestützte Funktionen, um den Lernenden passende Schulungsinhalte vorzuschlagen, damit Ihre Upskilling- und Reskilling-Programme zum Erfolg führen.

Noch besser ist es, wenn Sie mit diesen Plattformen Inhalte zusammenstellen können wie bei einer LXP und sie sich in andere Systeme, über die ein LMS verfügt, gut integrieren lassen. Das Beste aus beiden Welten in einer Cloud-basierten Lösung zu haben, bedeutet, dass die anfängliche Einrichtung und das Onboarding einfacher zu handhaben sind und dass Ihre L&D-Initiativen zusammen mit dem Unternehmen wachsen können. 

Die meisten Lernplattform-Anbieter werden Ihnen eine Testversion zur Verfügung stellen. Schauen Sie sich also an, was es auf dem Markt gibt, und wählen Sie dann eine passende Lösung für Ihr Unternehmen, Ihr Team und Ihre Angestellten aus.

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