Es mag Ihnen wie eine weitere Aufgabe in der langen To-do-Liste für die Erweiterung Ihres Kundenstamms vorkommen... Doch weit gefehlt! Kunden-Onboarding spielt eine entscheidende Rolle – vor allem in der Welt der SaaS.
In einer Umfrage von Wyzowl gaben 88 % der Kund:innen an, dass sie einem Unternehmen eher treu bleiben würden, wenn dieses ansprechende und informative Onboarding-Inhalte zur Verfügung stellt.
Verprellen Sie daher potenzielle Neukund:innen nicht, indem Sie das Onboarding einfach übergehen. Mit diesen sieben Schritten vermitteln Sie Ihren neuen Kund:innen, warum Onboarding wichtig ist, und machen sie mit Ihrem Produkt bzw. Ihren Dienstleistungen vertraut.
Das Onboarding neuer Kund:innen besteht darin, Ihren neuen Geschäftspartner:innen alle zur Zusammenarbeit mit Ihren Client Support Managern (CSM) benötigten Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Sie würden wohl kaum neue Mitarbeitende einstellen und von diesen verlangen, allein mit ihren Aufgaben fertig zu werden. Warum sollten Sie also Ihre Kund:innen einfach ins kalte Wasser werfen?
Ihre Onboarding-Strategie ist von zentraler Bedeutung. Da sie einen direkten Einfluss auf das Kundenerlebnis (und -fazit) hat, sollten Sie sich mit dem Thema besonders intensiv befassen. Beginnen wir also mit unseren sieben Onboarding-Schritten.
Noch bevor Sie Ihre potenziellen Kund:innen zum ersten Mal persönlich treffen, sollten Sie und Ihr Team sich im Vorfeld dem sogenannten „Pre-Onboarding“ widmen. Mithilfe der beiden folgenden Fragen lässt sich der unmittelbare Kundenbedarf herauskristallisieren:
Neben den Antworten auf die beiden oben genannten Fragen, sollten Sie zudem eine Art „Markenbibel“ erstellen, die jegliche kundenspezifische Daten enthält, darunter:
- Markt-, Konkurrenten- und Kundenanalysen,
- Unterlagen zu laufenden Prozessen oder Online-Dokumente,
- Website- und Social-Media-Informationen (und -Statistiken).
Die gesammelten Daten dienen Ihnen im Anschluss als Ausgangspunkt für alle weiteren kundenorientierten Maßnahmen.
Sobald Sie die Unternehmensvision und bevorzugten Kommunikationsmittel Ihrer neuen Kund:innen in Erfahrung gebracht haben, zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite. Bereiten Sie ihnen ein herzliches Willkommen – schließlich zählt der erste Eindruck. Tatsächlich brauchen Besucher:innen nur rund 50 Millisekunden (0,05 Sekunden), um sich eine Meinung über Ihre Website zu bilden. Das bedeutet, dass potenzielle Kund:innen wichtige Entscheidungen für ihr Unternehmen aus dem Bauch heraus und in Sekundenbruchteilen treffen, was den ersten Kontakt besonders wichtig macht.
Ihr „Willkommenspaket“ sollte eine Willkommens-E-Mail mit allen Informationen und Unterlagen enthalten, die Ihre Kund:innen für die weitere Zusammenarbeit benötigen. Teilen Sie daher folgende Elemente mit Ihren Neukund:innen:
Erfolgreiches Onboarding umfasst das persönliche Treffen, Begrüßen und Kennenlernen Ihrer Neukund:innen. Informieren Sie sie über den Stand Ihres Unternehmens, die täglichen Abläufe und die Erwartungen, die Sie an sie stellen. Gehen Sie auf jegliche Fragen und Bedenken ihrerseits ein.
Bevor Sie mit dem Kunden-Onboarding beginnen, sollten Sie und Ihr Team sich in einem ersten Schritt einen realistischen Überblick über den aktuellen Stand des Unternehmens verschaffen und diesen mit den angestrebten Zielen in Relation setzen. Der Kundenbedarf lässt sich beispielsweise anhand eines Onboarding-Fragebogens ermitteln.
Auch wenn einige Onboarding-Fragen individuell auf Ihre Kund:innen zugeschnitten sein sollten, finden Sie hier eine Liste mit 10 nützlichen und branchenunabhängigen Vorschlägen:
Je nach bevorzugtem Kommunikationsmittel können Sie Ihren Kund:innen diese Fragen entweder telefonisch bzw. in einem Zoom-Meeting stellen oder alternativ per E-Mail oder als Online-Formular zukommen lassen. Wie auch immer Sie diese Fragen übermitteln, setzen Sie unbedingt eine Frist für die Rücksendung der Antworten. Sofern anderweitig keine größeren Probleme auftreten, sollte eine solche Anfrage nicht mehr als zwei Wochen in Anspruch nehmen.
Falls im Onboarding-Fragebogen einige Punkte unbeantwortet geblieben sind, ist nun der richtige Zeitpunkt, diese Informationen zusammen mit den Gründen der Kund:innen für die Nichtbeantwortung der Fragen zu sammeln. Die Ermittlung der Beweggründe kann hilfreiche Einblicke in den Denkansatz Ihrer Kund:innen liefern. So kann eine ausgelassene Frage auf ein Problem oder Schwierigkeiten mit einem bestimmten Aspekt des Prozesses hinweisen, z. B. mit dem Zeitplan.
Ganz gleich, ob diese Besprechung per Telefonkonferenz, Zoom oder persönlich stattfindet – Sie brauchen unbedingt einen Plan für Ihr erstes offizielles Onboarding-Meeting. In einem ersten Gespräch sollten Sie und Ihre Kund:innen die folgenden Maßnahmen und Erwartungen besprechen:
Wenn Sie sich gegenüber Ihren Kund:innen verpflichten, denken Sie daran, dass es immer besser ist, weniger zu versprechen und schließlich mehr zu liefern, als umgekehrt.
Nach Abschluss des Pre-Onboardings und der Sondierungsphase wird das Onboarding für alle Teammitglieder immer konkreter. Die Rollen kristallisieren sich beiderseits nach und nach heraus. Der Prozess erscheint überschaubarer und leichter zu handeln, wenn Sie die Onboarding-Aufgaben häppchenweise unter Ihren internen Teammitgliedern – und Kund:innen – verteilen.
Stellen Sie Ihren Kund:innen ein kontinuierliches Lernangebot mit ausgewählten Inhalten über eine Collaborative Learning-Plattform zur Verfügung. Auf diese Weise erleichtern Sie ihnen die Einfindung in ihre funktionsspezifischen Aufgaben zu Beginn des Onboardings. Mithilfe solcher Tools lassen sich Checklisten und Informationen für das Onboarding sowie andere Schulungsinhalte, die den Kunden-Onboarding-Prozess vereinfachen können, im Handumdrehen erstellen, bearbeiten und speichern.
Holen Sie nach Abschluss einer Onboarding-Erfahrung das Feedback Ihrer Kund:innen und internen Mitarbeiter:innen ein. Auf diese Weise können Sie eventuelle Schwachstellen im gesamten Onboarding-Prozess für zukünftige Kund:innen beheben. Die integrierten Tools Ihres Learning Management Systems (LMS) helfen Ihnen bei der effektiven Analyse der individuellen Rückmeldungen. So können Administrator:innen Fortschrittsberichte und Abschlussquoten nach Kursen, Gruppen oder Lernenden einsehen.
Als erstes kommt Ihnen vielleicht die Frage in den Sinn: „Woher weiß ich, wann ich fertig bin und Feedback einholen kann?“ Das lässt sich ganz einfach beantworten: Hat Ihr Kundenteam sämtliche Onboarding-Module in Ihrem LMS erfolgreich abgeschlossen? Haben alle ihre Aufgaben und Ziele verstanden? Sind alle Punkte auf Ihrer Onboarding-Checkliste abgehakt? Wenn Sie diese drei Fragen mit „Ja“ beantworten können, sind Sie bereit für die nächsten Schritte.
Suchen Sie regelmäßig den Kontakt zu Ihren Kund:innen und beachten Sie dabei ihre bevorzugten Kommunikationsmittel und Zeitrahmen. Dieser Austausch kann ganz zwanglos gestaltet werden – schließlich sind Sie einfach nur da, um jegliche Probleme im Rahmen des Einrichtungsprozesses zu beheben. Sprechen Sie ganz ungezwungen über den bisherigen Verlauf.
Nach den ersten 30 Tagen sollten Sie schließlich etwas mehr ins Detail gehen. Gehen Sie den Prozess Schritt für Schritt gemeinsam durch. Jedes Feedback, das Sie erhalten, kann zur Verbesserung Ihres Onboarding-Prozesses verwendet werden.
Damit Sie bei der Gestaltung von Onboarding-Erfahrungen für Ihre Kund:innen stets den Durchblick behalten, haben wir für Sie die drei wichtigsten Aspekte zusammengestellt:
Nutzen Sie diese Tipps, um den Kundenerfolg zu maximieren und einen reibungslosen Kunden-Onboarding-Prozess zu gewährleisten.
Kunden-Onboarding geht weit über das Abhaken einer To-do-Liste hinaus (wenngleich dies auch dazugehört). Für ein effizientes Onboarding-Erlebnis benötigten Sie Struktur und Kohärenz. Collaborative Learning-Plattformen wie 360Learning helfen L&D-Teams dabei, diese zu etablieren.
Sowohl Kund:innen als auch interne Mitarbeiter:innen sollten Onboarding-Schulungen aktiv mitgestalten können, indem sie:
- Fragen aufwerfen,
- Feedback in Echtzeit teilen und
- Verbesserungen für Kurse vorschlagen.
Denn bei jeder Art des Onboardings gilt: Je mehr Zusammenarbeit, desto besser!