Globale Skills-Studie 2023: Wo stehen Unternehmen im Bereich Weiterbildung und Umschulung?

Globale Skills-Studie 2023: Wo stehen Unternehmen im Bereich Weiterbildung und Umschulung?

Unternehmen stehen heute vor einer immensen Herausforderung: Qualifikationslücken, auch Skill-Gaps genannt. Ein Problem, das sich in vielen Bereichen der Berufswelt bemerkbar macht und sowohl große als auch kleine Unternehmen betrifft. In unserer globalen Skills-Studie 2023 gehen wir diesem Thema auf den Grund.

Die Wurzeln von Qualifikationslücken im Unternehmen liegen tief; die Ursachen sind ebenso vielfältig wie komplex:

1. Verlust von innerbetrieblichen Skills und Wissen: Wenn die Generation der Babyboomer aus dem Berufsleben ausscheidet, nimmt sie jahrzehntelange, unschätzbare Erfahrungen und betriebliches Wissen mit, was zu Lücken in den Unternehmenskompetenzen führt.

2. Höhere Fluktuation der neuen Generationen: Jüngere Mitarbeitende sind mobiler und suchen immer wieder nach neuen beruflichen Möglichkeiten und Erfahrungen, was wiederum die Fluktuationsrate in Unternehmen erhöht. Ihr Weggang belastet nicht nur die Belegschaft, sondern führt auch dazu, dass die Arbeitgeber nach Ersatz suchen müssen.

3. Kürzere Haltbarkeit von Qualifikationen: Jüngste Studien legen nahe, dass in den nächsten drei Jahren 1,4 Milliarden Menschen aufgrund des unaufhaltsamen Fortschritts der künstlichen Intelligenz umgeschult werden müssen. Die rasante technologische Innovation hat die Lebensdauer von Qualifikationen verkürzt, so dass das Fachwissen von gestern schneller veraltet ist als je zuvor. 

4. Die Nachfrage nach neuen Qualifikationen übersteigt das Angebot: In einer Zeit, in der die digitale Transformation die Oberhand gewinnt, übersteigt die Nachfrage nach Fachkräften mit modernsten Fähigkeiten bei weitem das verfügbare Angebot an Talenten. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem Skills-Bedarf der Unternehmen und den Fähigkeiten der Einzelnen.

Unser Bericht enthält aufschlussreiche Daten aus wichtigen Märkten – dem Vereinigten Königreich, den USA, Frankreich und Deutschland – und wirft ein Licht auf die heutigen Herausforderungen bei der Weiterbildung und Umschulung von Beschäftigten. Während einige Trends länderübergreifend übereinstimmen, wie z. B. die Schwierigkeit, neue Mitarbeitende mit den richtigen Qualifikationen zu finden, zeigen sich auch geografische unterschiedliche Studienresultate, die einen spannenden Vergleich ermöglichen.

Im Vereinigten Königreich führen 62 % der Befragten, die für die Beschaffung, Einstellung und Bindung von Talenten verantwortlich sind, den Fachkräftemangel auf die Herausforderung zurück, genügend neue Mitarbeitende mit den erforderlichen Skills zu finden. Außerdem geben 63 % an, dass die Fluktuation bei jüngeren Mitarbeitenden höher ist.

Fachkräftemangel | Globale Skills-Studie 2023 | 360Learning
„Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie sich in Bezug auf den Fachkräftemangel gegenübersehen?“ – 63 % der britischen Talent-Managern nannten "höhere Fluktuation bei jüngeren Mitarbeitenden" sowie 62 % "die Suche nach neuen Mitarbeitenden mit den erforderlichen Skills" als häufigste Antwort.

In den USA und in Frankreich hingegen beläuft sich die Zahl der Talentmanager, die die Einstellung neuer Mitarbeitenden mit den erforderlichen Qualifikationen als Problem sehen, auf nur 46 % bzw. 44 %. Das deutet darauf hin, dass die Schwierigkeiten bei der Einstellung qualifizierter Fachkräfte in diesen Ländern möglicherweise weniger akut sind.

Doch Unternehmen aller Märkte stehen vor der Herausforderung, immer mehr Kompetenzen zu benötigen, als intern vorhanden sind.

Was also ist die Lösung für die Schließung von Qualifikationslücken – eine Herausforderung, die sich für Personalentwickler:innen und Unternehmen weltweit stellt? Die Antwort liegt in der Umstellung auf skill-basiertes Lernen, um Belegschaften weiterzubilden und umzuschulen. 

Begleiten Sie uns auf dieser Reise, die Unternehmen und Personalentwickler:innen gleichermaßen auf dem Weg in eine bessere, kompetenzreichere Zukunft unterstützen soll.

Zielgruppe und Methodik

Die Gesamtstichprobe umfasste 3.600 Befragte, verteilt auf die USA (900), das Vereinigte Königreich (900), Frankreich (900) und Deutschland (900). 

In jedem Land wurden befragt:

  • 300 Personen, die für die Beschaffung, Einstellung und Bindung von Talenten verantwortlich sind (C-Suite, VP, Direktor und Manager)
  • 300 Personen, die für Schulung/Lernen und Entwicklung zuständig sind
  • 300 Mitarbeitende/Lernende, die in verschiedenen Abteilungen und auf unterschiedlichen Ebenen arbeiten.

Die Studie wurde zwischen dem 1. Juni und dem 16. Juni 2023 online durch Pollfish durchgeführt.

Zum nächsten Kapitel: Schleppende Fortbildung behindert Leistung und Entwicklung von Mitarbeitenden